Tocotronic – Die Unendlichkeit

Von am 28. Januar 2018

ALBUM der WOCHE KW 05/2018

Tocotronic ist eine deutsche Band aus Hamburg, die 1993 von den drei Hamburger Studenten Dirk von Lowtzow (Gesang, Gitarre), Jan Müller (Bass) und Arne Zank (Schlagzeug) gegründet wurde. Der Bandname leitet sich von einer japanischen Spielkonsole namens Tricotronic ab, einem Vorgänger des „Game Boy“. Die Stilrichtung der Band geht im Ursprung auf die so genannte „Hamburger Schule“ zurück und wird oft auch als Indie-Rock, Indie-Pop und Diskursrock bezeichnet. Mit dem Longplayer „Die Unendlichkeit“ hat die Combo jetzt, (26.Januar 2018), ihr zwölftes Studioalbum veröffentlicht.

Kommerziell erfolgreich wurde Tocotronic in den späten 90er Jahren. Seit dem Album K.O.O.K., im Jahr 1999, erreichte jede Veröffentlichung die Top 10 der deutschen Album-Charts. Zuvor hatte die Band, seit 1994, einen leichten Stilwechsel zu den Vorgängern vorgenommen und seitdem mehr Synthesizer und Streicherarrangements verwendet. Schon seit dem Jahr 2000 war Tocotronic bei Live-Auftritten von Rick McPhail (Gitarre, Keyboard) unterstützt worden. Seit 2004 ist er offiziell das vierte Bandmitglied. Die erste Nummer 1-Platzierung erreichte die Band im Jahr 2010 mit dem Album „Schall & Wahn“.

Die Bandmitglieder sind alle in verschiedenen Nebenprojekten aktiv: Dirk von Lowtzow zusammen mit Thies Mynther in „Phantom/Ghost“, Jan Müller bei „Das Bierbeben“ und „Dirty Dishes“, Arne Zank als „DJ Shirley“ und Rick McPhail spielt bei „Mint Mind“, „Glacier“ und war zuvor mehrere Jahre Frontmann der Band „Venus Vegas“. In der Reihe „Coming Home“ von Stereo Deluxe erschien 2017 eine Kompilation mit Bands, welche Tocotronic beeinflussten oder begleiteten. Daran erkennt man den Stellenwert, den die Band sich in den letzten 25 Jahren aufgebaut hat.

Bassist Jan Müller gab dem GrenzEcho zur Veröffentlichung von „Die Unendlichkeit“ einige Einblicke in das neue Werk. Die Platte wirkt gelassen und entspannt. Auf die Frage, ob das mit dem Altern zu tun hat, antwortete Müller, dass er das nicht glaube. Zunächst thematisiere das Album Dirk von Lowtzow´s Autobiografie. Es habe aber natürlich mit allen Tocotronicern zu tun. Der Zorn sei aber ein bisschen definierter als früher, gibt Müller zu. Das, woran er sich zurückerinnere in der Jugend, sei dieser diffuse Wille zur Abgrenzung und Ablehnung gewesen. Das sei nicht mehr das Lebensgefühl, in dem er sich jetzt noch befinde. „Ich denke, es ist schwierig das Album „Die Unendlichkeit“ mit einem seiner einzelnen Songs in seiner Gänze widerzuspiegeln“, so Müller. „Da das Album eine Autobiografie vertont, kam es uns sehr darauf an, dass es auch vielfältig ist, uns kam es dieses Mal darauf an, abwechslungsreich zu sein, weil ein ganzes Leben in allen seinen Facetten beschrieben wird“. Man darf also gespannt sein, was die „Herren mittleren Alters“ aus ihrem Leben preisgeben, und wie die Songs musikalisch umgesetzt sind. Tocotronic auf Tour 2018, gibt´s u.a. am 13. März im Kölner E-Werk zu sehen und zu hören.

Offizielle Webseite

Titel: 01. Die Unendlichkeit, 02. Tapfer und grausam, 03. Electric Guitar, 04. Hey Du, 05. Ich lebe in einem wilden Wirbel, 06. 1993, 07. Unwiederbringlich, 08. Bis uns das Licht vertreibt, 09. Ausgerechnet du hast mich gerettet, 10. Ich würd’s dir sagen, 11. Mein Morgen, 12. Alles was ich immer wollte war alles,

Fotos: Vertigo Records

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