Liam Gallagher – As You Were

Von am 21. Oktober 2017

ALBUM der WOCHE KW 43/2017

William John Paul „Liam“ Gallagher kam 1972 in Greater Manchester zur Welt. Er war Leadsänger der britischen Rockband Oasis und nach deren Trennung bei deren inzwischen ebenfalls aufgelösten Neuformierung Beady Eye aktiv. Negativ-Schlagzeilen hat Gallagher immer wieder durch sein arrogantes Verhalten und seinen exzessiven Lebenswandel gemacht: Alkohol- und Kokaineskapaden, mitunter tätliche Streitereien mit seinem Bruder Noel (ehemaliger Leadgitarrist und Hauptkomponist von Oasis), Beleidigungen gegenüber anderen Bands und Musikern (insbesondere Blur Mitte der 1990er Jahre) sowie Tätlichkeiten bis hin zu Schlägereien fanden in der britischen Boulevardpresse regelmäßig Erwähnung.

Zu seinen musikalischen Vorbildern zählen Bands wie The Kinks, The Jam, T. Rex, und nicht zuletzt die Beatles, von deren Mitgliedern es ihm insbesondere John Lennon angetan hat. So imitiert er dessen Singweise und glaubt, sein Geist lebe in ihm weiter. Gallaghers Gesangstätigkeit begann, als ihm sein Kollege Paul McGuigan (Oasis’ Bassist bis 1999) die Leadsängerposition in seiner Band „The Rain“ anbot. Auch in dieser Band befand sich beider Kollege Paul Arthurs (Oasis’ Rhythmusgitarrist bis 1999). Auf Gallaghers Wunsch wurde die Band in Oasis umbenannt. Dies ist der Austragungsort eines Stone Roses-Konzertes in Swindon, wovon Gallagher ein Poster besaß. Oasis’ erster Auftritt erfolgte 1991 in Manchester.

Liam’s Bruder Noel Gallagher wies, im Unterschied zu den bisherigen Bandmitgliedern – Songwriting-Talent auf. Noel knüpfte deshalb an seinen Eintritt bei Oasis die Bedingung, alleiniger Chef zu sein. Und so blieb es auch bis zum 28. August 2009, als Noel seinen Ausstieg aus der Band bekannt gab. Liam Gallagher bestätigte dann einige Wochen später, dass Oasis Geschichte sei.

Aber blicken wir jetzt nach vorne: Anfang Oktober ist Liam Gallaghers Solo-Debütalbum „As You Were“ erschienen. Und das Ergebnis ist exakt wie man gehofft hätte, dass ein Soloalbum von Liam klingen würde: die Leidenschaft für klassische 60er/70er-Einflüsse, die ihn schon immer ausmachten, upgedatet für das Hier und Jetzt. „Ich wollte nichts neu erfinden oder auf eine Space-Jazz-Odyssee abdriften“, sagt Liam. „Es ist der Lennon-Kalter Entzug-Vibe, The Stones, die Klassiker. Aber eben heute und auf meine Weise.“

Die Aufnahmen für „As You Were“ fanden an zwei Orten mit zwei Produzenten statt: In L.A. mit Greg Kurstin, der auf den von ihm produzierten vier Songs („Wall Of Glass“, „Paper Crown“, „Come Back To Me“ und das psychedelische Sausen von „It Doesn’t Have To Be That Way“) sämtliche Instrumente spielte, sowie in den Londoner Snap! Studios, wo Dan Grech-Marguerat den übrigen Teil des Albums produzierte.

Aktuelle Singleauskopplung daraus ist der Song „For What It’s Worth“. Wer sich jetzt auf eine Coverversion des Buffalo Springfield-Klassikers freut, wird enttäuscht. Aber wie schon „Wall Of Glass“, die erste Auskopplung des Albums, klingt der schunkelige Song stark nach Oasis. Beim Chorus denkt man direkt an „Don’t Look Back In Anger“. Übrigens konnte sich Liam beim Anteasen des Albums einen Seitenhieb an seinen Bruder Noel nicht verkneifen: „Fans von Noel werden sich nirgendwo davor verstecken können“. Und weiter: Die Melodien sind der Hammer, und die Texte sind unglaublich witzig. Es klingt sehr gut. Ihr werdet euch nicht am Kinn kratzen! Es ist nicht Pink Floyd oder Radiohead, sondern Kinn-raus-Musik.“ Was auch immer er damit meint….

Offizielle Webseite

Titel:

01.Wall Of Glass, 02.Bold, 03.Greedy Soul, 04.Paper Crown, 05.For What It’s Worth, 06.When I’m In Need, 07.You Better Run, 08.I Get By, 09.Chinatown, 10.Come Back To Me, 11.Universal Gleam, 12.I’ve All I Need,

Fotos: Warner Music

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