Gorillaz – Humanz

Von am 21. Mai 2017

ALBUM der WOCHE KW 21/2017

Gorillaz ist der Name einer britischen Band, bestehend aus den vier Comicfiguren „2D“ (Leadgesang und Keyboard), „Murdoc Niccals“ (E-Bass), „Noodle“ (Leadgitarre und Hintergrundgesang) und „Russel Hobbs“ (Drums und Percussion). Die Band wurde 1998 von Damon Albarn, dem Sänger der britischen Gruppe „Blur“, und Jamie Hewlett, dem Zeichner und Co-Autor des Comics „Tank Girl“, erschaffen.

Sie wird nicht wirklich durch reale Personen repräsentiert. Vielmehr arbeiten Albarn und Hewlett mit einer wechselnden Gruppe von Musikern und Produzenten zusammen. D.h. zu den einzelnen Band-Mitgliedern gibt es kein reales Alter Ego. Die Comicfiguren sind mit Charaktereigenschaften und ausführlichen Biografien versehen, wenngleich sie im Gegensatz zu vielen anderen „fiktiven“ Musikgruppen (wie Alvin und die Chipmunks oder The Archies) ursprünglich nicht Gegenstand eines Comics, einer TV-Zeichentrickserie oder Ähnlichem waren.

Das im Frühjahr 2001 veröffentlichte Debütalbum „Gorillaz“ verkaufte sich über sieben Millionen Mal und brachte der Band einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als „erfolgreichste virtuelle Band“. Mit dem Mitte 2005 veröffentlichten zweiten Album, „Demon Days“, erreichten die „Gorillaz“ die Spitzenposition der britischen Charts, in Deutschland den zweiten Platz und den sechsten in den USA. Es verkaufte sich bis zum Jahr 2006 weltweit mehr als sechs Millionen Mal und gewann einen Grammy Award. Im Frühjahr 2010 stellte die Band mit „Plastic Beach“ ihr drittes Studioalbum vor. Ende 2010 folgte mit „The Fall“ das vierte Studioalbum.

Nach 7 Jahren Pause ist jetzt ihr aktuelles fünftes Album „Humanz“ auf dem Markt. So stark hat sich noch kein Gorillaz-Album am Zeitgeist der Black Music orientiert. Die Karten müssen neu gemischt werden. Rap und Soul waren schon immer wichtige Bestandteile des Projekts, doch bisher stellten Musikstile für Albarns Konstrukte nicht mehr als einen großen Wühltisch zur freien Bedienung dar. Diesmal ist das etwas anders. Dazu passt, dass sich auf der Gästeliste mehr entsprechende Genre-Vertreter denn je tummeln und den Blur-Kopf nur noch zur Randfigur auf den meisten Tracks machen. Um nur einige zu nennen: US-Rapper Vince Staples berichtet in „Ascension“ über Polizeigewalt, sein Kollege Danny Brown widmet sich mit der Neo-R&B-Sängerin Kelela in „Submission“ den Fallstricken sexueller und emotionaler Unterwerfung, in „Saturnz Barz“ singt der jamaikanische DJ Popcaan über alltäglichen Rassismus.

Unfreiwillig komisch wird es zum Schluss in „Hallelujah Money“, in dem der britische Dichter und Musiker Benjamin Clementine sich mit viel Pomp zur Trump-Karikatur aufpustet. Als weitere Gäste sind unter anderem Grace Jones, De La Soul, Mavis Staples, Pusha T, Savages-Sängerin Jehnny Beth und Newcomer wie Kali Uchis und Jamie Principle dabei. Humanz hat wohl auch deshalb mit den Gorillaz, wie man sie bisher kannte, eigentlich nicht mehr viel zu tun. Nur noch vereinzelt, in Songs wie „Busted And Blue“ und „Andromeda“, die Albarn allein singt, klingt der vernäselte, melancholisch-bedröhnt schlurfende Sound aus Rock, Hip-Hop, Reggae und Elektro durch.

Offizielle Webseite

Titel:

  1. Intro: I Switched My Robot Off
  2. Ascension (+ Vince Staples)
  3. Strobelite (+ Peven Everett)
  4. Saturnz Barz (+ Popcaan)
  5. Momentz (+ De La Soul)
  6. Interlude: The Non-Conformist Oath
  7. Submission (+ Danny Brown + Kelela)
  8. Charger (+ Grace Jones)
  9. Interlude: Elevator Going Up
  10. Andromeda (+ D.R.A.M.)
  11. Busted And Blue
  12. Interlude: Talk Radio
  13. Carnival (+ Anthony Hamilton)
  14. Let Me Out (+ Mavis Staples + Pusha T)
  15. Interlude: Penthouse
  16. Sex Murder Party (+ Jamie Principle + Zebra Katz)
  17. She’s My Collar (+ Kali Uchis)
  18. Interlude: The Elephant
  19. Halleujah Money (+ Benjamin Clementine)
  20. We Got The Power (+ Jehnny Beth)

 

 


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