Beck – Colors

Von am 5. November 2017

ALBUM der WOCHE KW 45/2017

Beck Hansen (bürgerlich Bek David Campbell), kam am 8. Juli 1970 in Los Angeles zur Welt. Sein Vater David Campbell ist zu dieser Zeit ein gefragter Dirigent und Studiomusiker. Seine Mutter Bibbe Hansen ist Schauspielerin und Künstlerin und hält sich damals viel im Umfeld von „Andy Warhols Factory“ auf. Nach der Scheidung seiner Eltern nahm er den Nachnamen seiner Mutter an. Seinem Vornamen verpasste er ein „C“. Zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder Channing blieb Beck in Los Angeles und wurde in einem eher unkonventionellen Künstlermilieu groß. Die verschiedenen musikalischen Einflüsse dieser Stadt sollten sich später in seinen Songs wieder finden. Mit 14 Jahren brach der heranwachsende Jugendliche die weiterführende Schule ab. Stattdessen bildete er sich mit Büchern und alten Blues-, Folk- und Countryplatten weiter. Alsbald wurde er als Straßenmusiker aktiv und nahm 1988 das Album „The Banjo Story“ auf. Die Songs hatte Beck zu Hause auf einer Musikkassette aufgenommen. Das Album wurde allerdings nie offiziell veröffentlicht. Erst wesentlich später tauchten die Aufnahmen unter seinen Fans im Internet auf.

In den späten 1980ern und frühen 1990ern unternahm Beck Reisen zu seinem Großvater mütterlicherseits. Opa Al Hansen war Fluxuskünstler in Köln. Der Grandpa brachte dem Jungen viel über seine Kunst bei, was Beck später sehr inspirieren sollte. 1989 verlegte Beck seinen Wohnort nach New York. Die vom Punk beeinflusste Szene der Anti-Folk-Musik brachte dem jungen Talent aber kein Glück. Zirka 1990 kehrte Beck mittellos, aber motiviert nach Los Angeles zurück. Er nahm eine Reihe von Gelegenheitsjobs an, um sich über Wasser zu halten und verlor seine Leidenschaft für die Musik nicht aus den Augen. Die Gründer von „Bong Load Custom Records“ gaben Beck im Jahr 1993 schließlich die Chance die Vinyl-Single „Loser“ aufzunehmen. Die Erstauflage betrug gerade einmal 500 Kopien. Innerhalb kürzester Zeit wurde „Loser“ zu einer Sensation im alternativen Radio und führte zu einem Bieterkampf zwischen Plattenlabels, die Beck unter Vertrag nehmen wollten. Geffen Records machte dann das Rennen, weil die Vertragsbedingungen ihm erlaubten, auch bei unabhängigen Labels Alben zu veröffentlichen, während er noch unter Vertrag bei Geffen stand. Geffen veröffentlichte daraufhin 1994 das Album „Mellow Gold“, bescherte Beck damit einen Mainstream-Erfolg und führte zu seinem ikonenhaften Status als Repräsentant der „Slacker-Bewegung“ innerhalb der Alternative-Rock-Szene.

Beck gilt inzwischen als das Chamäleon des Pop und auf seinem inzwischen dreizehnten Studioalbum hat er sich einmal mehr ausprobiert. Das Album „Colors“ steckt voller E-Drums und strahlenden Hintergrundchören. Hier hört man einen massiven Funk-Bass, dort eine Art synthetische Panflöte. Die Namensgebung des Albums (Colors) scheint tatsächlich Programm zu sein. Die musikalische Farbpalette ist mal mit knalligen Tönen, mal mit Hurra-Pop ausgestattet. Dazu gesellen sich Upbeats und Retro-Sprechgesang. Es gibt auf dem Longplayer kaum einen untanzbaren Rhythmus, kaum eine Hook, bei der man nicht beim ersten Hören mitsingen oder mitklatschen kann.

Das Standard-Album enthält leider nur gerade einmal 10 Tracks. Das ist aber schon fast der einzige Minuspunkt, den man vergeben kann.

Offizielle Webseite

Titel:

01.Colors, 02.Seventh Heaven, 03.I’m So Free, 04.Dear Life, 05.No Distraction, 06.Dreams, 07.Wow, 08.Up All Night, 09.Square One, 10.Fix Me,

Fotos: universal-music

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