Den jungen Mann im Shirt der Rockband Led Zeppelin kennt man eigentlich nur im feinen Zwirn. Doch Antonios Antoniadis ist nicht in seiner Funktion als Gesundheitsminister gekommen: André Frédéric, Moderator bei Radio Contact Ostbelgien NOW, hat ihn zu einem lockeren Gespräch in seinen privaten Partykeller geladen, um mehr über den Menschen hinter dem Politiker zu erfahren.
Er koche leidenschaftlich gerne, sagt Antoniadis. Das kühle Astra lassen sich beide schmecken. Es geht um seine Kindheit und Jugend. Darum, dass er nur wenige Brocken Deutsch sprach, als seine Familie von Griechenland nach Eupen auswanderte. Auch alte Kinderfotos hat der 36-Jährige mitgebracht. Er spricht über Dackel-Malteser-Mischling Milou, Kater Donut, seine erste Begegnung mit Karl-Heinz Lambertz, einen ungewöhnlichen Traum in der Nacht zuvor und den Tod seines Vaters. Nur über sein Liebesleben schweigt er sich aus.
Passend zum ungezwungenen Rahmen ist auch der Ton beim „Sonntagsgespräch“ in trauter Zweisamkeit wenig förmlich: Es wird sich ausschließlich geduzt. „Das Ganze ist eine sehr lockere Geschichte, die nichtsdestotrotz in die Tiefe geht“, sagt André Frédéric, der eines gemütlichen Abends die Idee zum neuen Format hatte. Es gehe um den Menschen Antonios Antoniadis, um sein Privatleben, in das er Einblick gewährt – nicht darum, ihm eine Plattform zu bieten, sich als Politiker zu profilieren.
„Es sind Menschen mit einer inspirierenden Persönlichkeit.“
Das „Sonntagsgespräch“ ist erfrischend anders, als das, was man sonst so kennt – ein völliges Kontrastprogramm zu dem, was für beide, Moderator und Gast, „Business as usual“ ist: kritische Fragen für den einen, wohlüberlegte Antworten für den anderen. Stattdessen gibt sich Antoniadis ungezwungen natürlich, plaudert frei von der Leber weg – und windet sich auch nicht, wenn Nachwuchsreporter Phil, André Frédérics Jüngster, zum Schluss ganz unverblümt vom Minister wissen will, was er von Menschen hält, die die Impfung verweigern. Die Fragen des 11-Jährigen sollen beim „Sonntagsgespräch“, das fortan in loser Folge erscheint, zur Tradition werden.
Die Talkgäste, die André Frédéric künftig auf geschätzt 20 Quadratmetern empfängt, stehen nicht zwingend in der Öffentlichkeit. „Es sind Menschen mit einer inspirierenden Persönlichkeit, einer interessanten Geschichte. Menschen, die etwas zu erzählen haben“, sagt der 56-Jährige. Wer seine nächsten Gäste sein werden, verrät er noch nicht – wohl auch, weil „diejenigen noch nichts von ihrem Glück wissen“, schmunzelt der Radiomoderator.
Bei dem lockeren Talk-Format handelt es sich um eine Kooperation mit EifelDrei.TV – dem Online-TV-Sender für die deutsche Nord-Eifel. Wie das zusammenpasst? „Ganz einfach: Die deutsche Eifel und Ostbelgien sind doch irgendwie ein Gebiet – eine historisch immer schon zusammengehörige Region. Ostbelgier fahren regelmäßig in Richtung deutsche Eifel und dort besteht auch ein großes Interesse in Richtung Ostbelgien“, erklärt André Frédéric. Der Verantwortliche von EifelDrei.TV, Dirk Neuss, sei direkt vom Konzept begeistert gewesen. Die Aufgaben sind klar verteilt: André Frédéric kümmert sich um Redaktion und Moderation, EifelDrei.TV um Technik und Produktion.
Die erste Folge wird an diesem Sonntag zwischen 10 und 12 Uhr bei Radio Contact Ostbelgien NOW, gespickt mit Musik, zu hören sein. Anschließend wird die Aufzeichnung im Video-Stream über den YouTube-Kanal von EifelDrei.TV ausgestrahlt. Wer die Sendung verpasst hat, kann sich das 45-minütige „Sonntagsgespräch“ mit Antonios Antoniadis per Video-on-demand beliebig oft ansehen.
Link zum Stream: https://bit.ly/3utTBkv