Underworld & Iggy Pop – Teatime Dub Encounters

Von am 29. Juli 2018

ALBUM der WOCHE KW 31/2018

Bei diesem Werk handelt es sich um eine grandiose 4-Track EP des Godfather of Punk mit den britischen Elektro-Giganten Underworld. Diese gewagte Kollaboration der musikalischen Legenden fand ihren Anfang, als Rick Smith von Underworld Iggy Pop ins Savoy Hotel in London einlud. Dort wollten die beiden Briten, vor allen Dingen bekannt für ihren Beitrag zum unvergleichlichen Trainspotting-Soundtrack, über eine gemeinsame Arbeit am Soundtrack für die Fortsetzung des 90er Klassikers sprechen.

Was Iggy dabei nicht erwartete, war in ein Hotelzimmer zu treten, in dem bereits ein kleines Studio aufgebaut war. Rückzug war spätestens jetzt keine Option mehr. „When you are confronted with somebody who has a whole bloody studio there in the hotel room, a Skyped director who has won the Oscar recently and a fucking microphone in Front of you and 30 finished pieces of very polished music, you don’t want to be the wimp that goes ‚uh uhhh‘, so my mind was racin“, gibt er offen zu.

Die EP ist das Ergebnis einiger heimlicher Hotel-Aufnahmesessions, die bereits einige Wochen begannen, nachdem sowohl Underworld als auch Iggy Pop am 18. März 2016 ihr letztes Album veröffentlicht hatten. Der erste Track „Bells & Circles“ sorgte schon im Mai für Aufregung und Erstaunen, als er auf dem BBC Biggest Weekend in Belfast live Premiere feierte. Eingehüllt in prachtvolle Ambient Sounds erzählt Iggy von seinen durchaus dysfunktionalen Freunden, die ihn vor einem Leben voller schlechter Entscheidungen bewahrt haben. Die Inspiration dazu lieferte – wie sollte es anders sein – ein Gespräch mit Danny Boyle über den Subtext der beiden Trainspotting Filme.

Underworld veröffentlichten von 1988 bis 2016 insgesamt 10 Alben, Iggy Pop brachte es seit 1977 auf 21 Alben und einige erfolgreiche Single-VÖs. Darunter „Real Wild Child“, „Candy“ und „The Passenger“. Die überraschende Kollaboration mit den britischen Electro-Sound-Pionieren von Underworld und dem Punkrock-Urgestein Iggy Pop wird bei den Kritikern gefeiert. Dass sowohl Underworld als auch Iggy Pop nicht mehr die Jüngsten sind, wissen sie selbst: In seiner Spoken-Word-Tirade spielt Pop ausgiebig mit der Phrase „Früher war alles besser“. Mit zynischer Ironie palavert er über die gute alte Zeit, als man im Flugzeug noch rauchen und ohne Konsequenzen Flugbegleiterinnen anmachen konnte. In Kombination mit dem treibenden Electronica-Instrumental von Underworld klingt der Sound ein bisschen wie LCD Soundsystem, die auch recht selbstkritisch im Jahr 2002 eine Hymne auf das Altwerden in der Pop-Musik veröffentlicht haben.

 

Titel: 01.Bells & Circles 7:29 min., 02.Trapped 7:43 min. 03.I’ll See Big 4:46 min. 04.Get Your Shirt 7:30 min,

 

Offizielle Webseite

Fotos/Text: Universal Music

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