Marina – Love + Fear
Von Alf Enders am 5. Mai 2019
ALBUM der WOCHE KW 19/2019
Marina „Lambrini Diamandis“ wurde 1985 in Abergavenny, Wales, als Tochter eines Griechen und einer Waliserin geboren. Mit 16 Jahren zog Marina, nach der Scheidung der Eltern, mit ihrem Vater nach Griechenland, kehrte aber zwei Jahre später nach Wales zurück, um zu studieren. Schon kurz darauf brach sie das Studium aber ab und siedelte nach London über. Hier absolvierte sie dann zwei Monate lang eine Tanzausbildung und nahm ab 2005 ein Jahr lang Gesangsunterricht an der West London Music School. Dort sang sie für West-End-Musicals wie „The Lion King“ vor.
Der Weg zum Erfolg verlief zunächst über einen Produzenten, den Marina 2007 kennenlernte. Der veröffentlichte mit ihr eine EP unter dem Namen „Mermaid Vs. Sailor“. Marina brannte die Songs selbst auf CD und vertrieb sie über ihre MySpace-Seite. Rund 70 Stück davon wurden verkauft. 2008 kam eine neue Chance. Ein Talentscout buchte Marina für das Vorprogramm des australischen Sängers „Gotye“. Dort wurde das Label Warner Music auf sie aufmerksam und sie bekam einen Plattenvertrag. Noch im selben Jahr veröffentlichte sie ihre erste Single, eine Doppel-A-Seite mit den Liedern „Obsessions“ und „Mowgli’s Road“. Zudem wurde eine zweite EP mit dem Namen „The Crown Jewels“ veröffentlicht. Darauf enthalten war auch ihre zweite Single „I Am Not a Robot“, die in den USA vergoldet wurde.
Die britische Singer-Songwriterin hatte sich jetzt einen Namen als „Marina and the Diamonds“ gemacht. Wobei „The Diamonds“ fiktiv als Bandname gedacht war, und eine Ableitung ihres Nachnamens Diamandis ist. 2015 legte Marina das letzte Album „Froot“ vor. Der Longplayer konnte allerdings kommerziell nicht an die Erfolge der Vorgänger anknüpfen.
Im August 2018 gab die Sängerin bekannt, dass ihre Musik zukünftig nur noch unter dem Namen Marina erscheinen wird, da sie als Person und nicht als Figur wahrgenommen werden wolle. So folgte jetzt vier Jahre nach „Froot“ die Veröffentlichung des vierten Studioalbums. Und tatsächlich sind die „Diamonds“ für ihren Neustart im Schmuckkästchen verschwunden. Es fällt auf das Marina frischer und voller Power klingt. Musikalisch setzt sie eher auf Elektro-Pop und nutzt häufiger Auto-Tune. Das macht sie leider auch etwas austauschbarer. Das Album ist aber durchweg hörbar.
Das im Albumtitel stehende „Love“ steht für Liebe und Freude am Leben, Party und Sonnenschein, „Fear“ für die nachdenklichere Seite der Musikerin. Love + Fear ist aber musikalisch nicht zu erfassen. Der Unterschied ist nur in den Texten zu finden.
Titel: 01. Handmade Heaven, 02. Superstar, 03. Orange Trees, 04. Baby (feat. MARINA & Luis Fonsi), 05. Enjoy Your Life, 06. True, 07. To Be Human, 08. End Of The Earth, 09. Believe In Love, 10. Life Is Strange, 11. You, 12. Karma, 13. Emotional Machine, 14. Too Afraid, 15. No More Suckers, 16. Soft To Be Strong,