Manic Street Preachers – Resistance Is Futile
Von Alf Enders am 22. April 2018
ALBUM der WOCHE KW 17/2018
Die Manic Street Preachers wurden im Jahr 1986 als „Betty Blue“ in Wales gegründet. In ihrer Frühphase spielten sie eher Glam-Rock, wurden dann aber schnell auch in den Genres Alternative Rock, Brit-Pop und Punkrock bekannt. Die Band konnte ein Nummer-Eins-Album in den britischen Musikcharts platzieren. Mit zwei weiteren Longplayern eroberten sie den zweiten Platz und auch zwei ihrer Singles stiegen auf die Spitzenposition.
Die Bandmitglieder fanden schon in der Schule in Blackwood, Wales, zusammen. Blackwood war damals eine Hochburg des britischen Bergbaus und der britischen Gewerkschaftsbewegung. Die Herkunft aus dieser klassischen Arbeitergegend prägt die Band bis heute. Damals wie heute bestimmt Gründungsmitglied James Dean Bradfield maßgeblich die musikalische Ausrichtung der Band. Als Sänger und Gitarrist komponiert er mit seinem Cousin Sean Moore die meisten Songs der Manics. Bassist Nicky Wire ist für die meisten Texte verantwortlich. Bis Mitte der 1990er Jahre war auch Gitarrist Richey James Edwards für die Texte zuständig, Edwards gilt aber seit 1995 als vermisst.
Im Sommer 2018 werden die Manic Street Preachers als Support von Guns’n’Roses auftreten. Das wäre zu Beginn der neunziger Jahre rein vom textlichen Inhalt her, kaum möglich gewesen. Während die Waliser über miese politische Stimmung oder gegen Misshandlung von Frauen sangen, war Guns’n’Roses testosterongetrieben und mit einem Selbstverständnis für das Geschlechterbild unterwegs.
Das 13. Manic Street Preachers-Album „Resistance is futile“ ist diesmal nicht so gewagt, wie frühere Werke. Einen finanziellen Flop wollte man sich nicht leisten und schlug den etwas sichereren kommerziellen Weg ein. Die bandtypische, sehnsüchtig aufheulende Gitarre ist aber ebenso vertreten, wie dramatische Perlen, ein wenig Punk und elektronische Komponente. „Resistance is futile“ (Widerstand ist zwecklos), geht insgesamt schnell ins Ohr.
Vielleicht ist der Name des Albums nicht zu Unrecht so betitelt, denn es gibt einige Songs auf der Platte, denen man sich nicht entziehen kann.
Titel: 01. People Give In, 02. International Blue, 03. Distant Colours, 04. Vivian, 05. Dylan And Caitlin, 06. Liverpool Revisited, 07. Sequels Of Forgotten Wars, 08. Hold Me Like A Heaven, 09. In Eternity, 10. Broken Algorithms, 11. A Song For The Sadness, 12. The Left Behind