Linkin Park – One More Light

Von am 11. Juni 2017

ALBUM der WOCHE KW 24/2017

Linkin Park wurde 1996 in Los Angeles gegründet. Die Band wird meist dem Crossover oder Nu Metal zugeordnet. Hohe Chartplatzierungen unter anderem in den USA und Deutschland, massives Airplay, verschiedene gewonnene Musikpreise und anhaltende Unterstützung durch Massenmedien und Fans sind die Gründe dafür, dass Linkin Park heute als eine der bekanntesten und bestverkaufenden Rockbands gilt. Der Name geht auf den Lincoln Park in Santa Monica zurück, der heute aber eine andere Bezeichnung trägt. Aufgrund der Tatsache, dass es unzählige Lincoln Parks in den USA gibt, wurde die anfangs überregional unbekannte Band laut eigener Aussage häufig für eine neue Nachwuchsgruppe aus der Gegend gehalten und kam auf diese Weise schnell zu Aufmerksamkeit. Die Abwandlung der Schreibweise in Linkin Park war rein pragmatischer Art, denn die Band wollte sich eine .com-Domain sichern.

Großen Raum nimmt in Linkin Parks Musik das Zusammenspiel der beiden Vokalisten Chester Bennington und Mike Shinoda ein. Bennington agiert dabei als Lead-Sänger, Shinoda übernimmt die Rap-Parts und tritt erstmals auf dem dritten Album „Minutes to Midnight“ (2007) als Sänger in Erscheinung. Mit diesem Album erweiterte die Band ihre musikalische Bandbreite, nur noch auf vereinzelten Songs waren Raps zu hören.

Auf dem 2010 folgenden „A Thousand Suns“ nutzte Linkin Park vermehrt elektronische Drumbeats, das Album gilt als Wendepunkt der Band hin zu einem Electronica-lastigeren Ansatz. „Living Things“ ist ebenso elektronisch geprägt, erscheint durch weitere Einflüsse aber in Gesamtsicht wieder härter. Erst mit dem 2014 erschienenen „The Hunting Party“ bewegt sich die Musik wieder mehr in Richtung Alternative Metal.Und nun ist mit „One More Light“ das erste Pop-Album der Band erschienen. Erste Single-Auskopplung daraus ist „Heavy“. Übrigens ist es der erste Song der gesamten Band-Geschichte, auf dem eine Frauenstimme zu hören ist. Die kommt von US-Newcomerin Kiiara, die im letzten Jahr mit „Gold“ ihren ersten Erfolg hatte. Linkin Park und Pop ? Irgendwie funktioniert das! Harte Gitarrenriffs oder schnörkellosen Rock sucht man auf dem siebten Studioalbum der Band vergeblich. Auf „One More Light“ klingt die Musik diesmal ziemlich glattgebügelt. Die elektronischen Experimente vergangener Tage sind genauso Geschichte wie der Nu Metal aus den Anfangszeiten. Auch der charakteristische Rap von Mike Shinoda ist eine Seltenheit. Balladen (One More Light) stehen neben eingängigem Poprock (Talking To Myself) oder gefühliger Akustikgitarre (Sharp Edges).

Vielen alten Fans gefällt der neue Sound so gar nicht. Aber die 5 Kalifornier sind älter geworden – und mit ihnen ihre Fans. Einige haben sich innerhalb der vergangenen 20 Jahre abgewendet. Allerdings kommen mit jedem Album auch neue Fans hinzu. Die Songs werden vor allem durch Chester Benningtons  besonderer Stimme und den emotionalen und persönlichen Texten getragen.

 

Offizielle Webseite

Titel:

01. Nobody Can Save Me, 02. Good Goodbye (feat.Pusha T And Stormzy), 03. Talking To Myself, 04. Battle Symphony, 05. Invisible, 06. Heavy (feat. Kiiara), 07. Sorry For Now, 08. Halfway Right, 09. One More Light, 10. Sharp Edges,

Fotos: Warner Music

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