Jamiroquai – Automaton

Von am 28. Mai 2017

ALBUM der WOCHE KW 22/2017

Jamiroquai ist eine international erfolgreiche britische Acid-Jazz-Band. Der Name setzt sich zusammen aus den Wörtern „Jam“ für die Musikrichtung und „Iroquois“ für den Stamm der Irokesen, mit deren Philosophie der Bandleader Jay Kay sich identifiziert. Jamiroquais erste Single „When You Gonna Learn?“ wurde im Herbst 1992 auf dem Independent-Label „Acid Jazz“ veröffentlicht. Ihr Debüt-Album „Emergency on Planet Earth“ erschien im Frühjahr 1993 (in Zweitveröffentlichung) auf Sony, die Jamiroquai für acht Alben verpflichteten. Schon im Herbst 1994 legte die Band die zweite Platte „The Return of the Space Cowboy“ mit dem Top Ten-Hit „Stillness In Time“ nach.

Das dritte Album „Travelling Without Moving“ brachte dann im Herbst 1996 die großen Charterfolge „Virtual Insanity“ und „Cosmic Girl“ hervor, mit denen Jamiroquai sich auf dem US-Markt durchsetzte. Das Video zu „Virtual Insanity“ gewann bei den MTV Video Music Awards die Auszeichnungen für das beste Video, die besten Spezialeffekte, das beste Drehbuch und Breakthrough Video.

7 lange Jahre haben  sich Jamiroquai Zeit gelassen für ihr aktuelles Album „Automaton“. Titel, Cover und Sound könnten uns glauben machen, dass der Space Cowboy nun endgültig in Richtung Science-Fiction-Electronica abdriftet. Der Track „Cloud 9“ gibt aber sofort Entwarnung: Jay Kay und Co. bleiben sich treu und liefern soliden Funk-Pop ab. Die Briten behalten ihre typische Lässigkeit. Dies bringt genügend Frische mit sich, um nicht in alte Muster zu verfallen oder sich den Vorwurf gefallen lassen zu müssen, die Band zitiere nur sich selbst. Paradoxerweise klingt vieles auf der neuen Scheibe extrem vertraut. Durch das lockere „Summer Girl“ weht der erhabene Wind aus „Travelling Without Moving“ mit verträumtem Arrangement, schöner Gesangsmelodie samt kleiner Jam-Session mit Bongos und Bläsern. „Vitamin“ erinnert frappierend an den Vibe von „Synkronized“ inklusive Saxofon, und „We Can Do It“ atmet den Flair aus der Anfangszeit der Band. Dieser wohlig-warmen Nostalgie steht die elektronische Moderne gegenüber, wie sie gleich zu Beginn in „Shake It On“ aufkommt: spacige Synthies, progressiver House-Beat, knarziger Refrain. Hinzu kommen urtypische Jamiroquai-Trademark-Violinen und die Lyrics eines Astronauten.

Auf „Automaton“ gelingt den Funk-Meistern die perfekte Balance aus Nostalgie und Moderne. Beides verschmilzt zu einer funktionierenden, retro-futuristischen Symbiose. Das hinzubekommen, kann nicht jede Band von sich behaupten, die schon 25 Jahre im Geschäft ist.

 

 

Offizielle Webseite

Titel:

01. Shake It On,  02. Automaton, 03. Cloud 9, 04. Superfresh, 05. Hot Property, 06. Something About You, 07. Summer Girl, 08. Nights Out In The Jungle, 09. Dr Buzz, 10. We Can Do It, 11. Vitamin, 12. Carla

 


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