Barenaked Ladies – Fake Nudes

Von am 17. Dezember 2017

ALBUM der WOCHE KW 51/2017

Die „Barenaked Ladies“ (BNL) wurden 1988 im kanadischen Toronto gegründet. Durch den ungewöhnlichen Namen der Band, der übersetzt „Splitternackte Damen“ bedeutet, machten sich Ed Robertson, Steven Page (beide Gesang und Gitarre), Jim Creeggan (Bass), Kevin Hearn (Keyboards) und Tyler Stewart (Drums), als lokale/regionale Band einen Namen. Schnell war klar, dass es sich nicht um nackte Ladies handelte, sondern um ein paar (angezogene) Jungs, die ganz netten Gitarrenpop auf die Bühne brachten. Die erste Promo-EP „Yellow Tape“ kam 1991 auf den Markt und konnte,  als erste Platte eines Independent-Labels überhaupt, in Kanada, Gold einfahren.

Sofort erfolgte der Wechsel zu einen Major-Label, der den Jungs einen weiteren Schub verpasste. Die erste Veröffentlichung auf Sire/Reprise-Records schlug wie die sprichwörtliche Bombe ein. Das Album „Gordon“ blieb 1992 acht Wochen lang an der  Spitze der kanadischen Charts. Es brachte zudem einen „Juno Award“ und den Titel „Band Of The Year“ ein. Mit soviel Lob im Gepäck schufen die „Ladies“ 1994 mit ihrem zweiten Album „Maybe You Should Drive“ ein noch erfolgreicheres Album. Das Rezept: frischer und fröhlicher Gitarrenpop mit ironischen Texten. Das war genau die richtige Mischung, die gefragt war. Wenn dieses Album den BNL auch noch nicht zum Durchbruch in den USA verhalf, so war man doch kurz davor. Die Single „The Old Apartment“, aus Werk Nr. 2, ging in Kanada erneut landesweit durch die Decke und die Band veröffentlichte 1996 das Album „Born on a Pirate Ship“. Inzwischen waren die BNL National zu einer Topband herangewachsen, als der Song „Shoe Box“ auf dem Soundtrack der US-Fernsehserie „Friends“ landete. Als dann kurz darauf auch in der Teenager-Serie Beverly Hills 90210 Musik der „BNL“ verwendet wurde, war das der lange ersehnte internationale Durchbruch.

Mit ihrem 1998 erschienenen vierten Studioalbum „Stunt“, und vor allem durch die Single „One Week“, die auf Position 1 der US-Billboard Charts schoss. eroberten die Kanadier die Welt der Stadien. „Stunt“ stieg auf Platz 4 ein und verkaufte sich über vier Millionen Mal. Zu dieser Zeit erkrankte Keyboarder Kevin Hearn an Leukämie, konnte den Krebs aber durch eine Knochenmarktransplantation besiegen. So ging die Erfolgsstory der Band im Jahr 2000 weiter. Produzent Don Was (Rolling Stones, B-52’s, Iggy Pop) nahm mit den „Ladies“ das Album „Maroon“ auf. Das wohl beste und überzeugendste Album, das sie je gemacht haben.

Mit dem Album „Everything To Everyone“ kam dann 2003 die Musik von den BNL erstmals, sowohl in Kanada als auch in den USA, nicht mehr so gut an. Die Songs verschwanden schnell aus den Charts. Die Band entschied sich dazu wieder zu ihren Indie-Wurzeln zurückzukehren. Seither haben die „Ladies“, im Rhythmus von etwa 2 bis 3 Jahren, weitere Alben veröffentlicht und sind zum Quartett geschrumpft. 2009 lieferten die Kanadier das Theme zur Sitcom „The Big Bang Theory“. Damit erlangten sie größere Bekanntheit in Deutschland.

Mit dem 2015 erschienenen Album „Silverball“ zeigte die Band auch nach über 20 Jahren Bandgeschichte, dass sie ihre Motivation und den Spaß an ihrem Gitarrenpop mit Augenzwinkern nicht verloren hatten. Auch wenn die Jungs schon länger keinen großen Hit mehr hatten, so zeigte sich doch wie hoch der Stellenwert der „Barenaked Ladies“ auch bei Musikerkollegen ist. So sagte „Sir Paul McCartney“, im Bezug auf die Beatles, zu den Kanadiern: „Sie hätten uns jederzeit an die Wand gesungen. Ich glaube nicht, dass John und ich je diesen Stimmumfang gehabt haben.“

Nun liegt das neue Album „Fake Nudes“ vor und Fans und Kritiker zeigen sich positiv geschockt, wie sehr ihnen das neue BNL-Album gefällt. Während „Silverball noch eher langweilig und uninspiriert klang und sie ziemlich oft zu ihren akustischen Wurzeln zurückkehrten, beweisen Songs wie „Canada Dry“ und „Sunshine“, dass Steven Page nicht für ein großartiges Songwriting von BNL benötigt wird, so die einhellige Meinung. Kevin Hearn sei der Star dieses Albums heißt es in einer weiteren Kritik; „Kein einziger seiner Songs ist schlecht“. Ein anderer Journalist schrieb „Fake Nudes“ sei das beste Studioalbum der Barenaked Ladies seit dem Weggang von Sänger und Gitarrist Steven Page im Jahr 2009.

 

Offizielle Webseite

Titel:

01. Canada Dry, 02. Bringing It Home, 03. Invisible Fence, 04. Lookin‘ Up, 05. Sunshine, 06. Dusty Rooms, 07. We Took The Night, 08. Navigate, 09. Flying Dreams, 10. Nobody Better, 11. Bag Of Bones, 12. You + Me Vs The World, 13. 20/20 Hindsight, 14. The Township Of King,

Fotos: Warner Music Group

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