Alt-J: Hypnotisiert in den Sonnenuntergang auf Werchter
Von Julie Hardt am 4. Juli 2017
Alt-J boten ein komplettes Kontrastprogramm zu den Foo Fighters. Wer vor dem energischen Auftritt der Foo Fighters noch etwas ausruhen wollte zu ruhigeren Klängen, war bei den drei Briten, die vor dem Top Act auf der Hauptbühne waren, genau richtig. Sie vermochten nicht weniger die Festivalwiese zu füllen und begeistern. Ein Tauber hätte an den Bewegungen des Publikums die Musikrichtungen auf Werchter erraten können. Bei Alt-J wehten im Sonnenuntergang die Tanzenden wie Grashalme im Wind hin und her. Fast schon hypnotisch wirkten die folkloristischen Klänge mit Glocken und Panflöten unterlegt. Sänger Joe Newman hatte passenderweise die Augen ziemlich oft geschlossen. Seine hohe, etwas knatschig-quäkende Stimme, hat einen hohen Wiedererkennungswert ist aber ganz und gar nicht unangenehm – ganz im Gegenteil: We❤ it! Die Musik geht live genauso unter die Haut, wie „aus der Dose“! Anfangs unterliefen den Jungs aus Leeds einige Fehler, für die sie sich schüchtern-lächelnd entschuldigten, zum Schluss hin gewannen sie bei ihren älteren Songs wie z.B. „Left Hands Free“ oder „Breezeblocks“ etwas mehr Sicherheit und die Stimmung wurde ausgelassener, denn zu Beginn noch hatte der Auftritt durchaus Züge von einem Kirchenchor. (jh)